Die Weltkirche blickt auf das fünftägige Großereignis in Rom zurück, das mit deutlichen neuen Impulsen für die Ehe- und Familienpastoral aufhorchen ließ und mit einer im Rahmen der Abschlussmesse an alle Familien gerichteten, ermutigenden missionarischen Sendung des Heiligen Vaters zu Ende ging.

Rund 2000 Delegierte aus allen Diözesen der Welt, darunter 11 von der Österreichischen Bischofskonferenz entsandte Teilnehmer aus Österreich, fünf Ehepaare gemeinsam mit Familienbischof Hermann Glettler, nahmen an dem internationalen Kongress in Rom teil. „Familienliebe, Berufung und Weg zur Heiligkeit“ war der Titel des 10. Weltfamilientreffens, das mit einer „Fülle von Programmen und Initiativen“ deutlich gemacht habe, dass die Kirche „mehr Raum für die Eheleute in den Pfarrgemeinden, mehr Herzblut in der Ehevorbereitung und eine vernünftige Krisenprävention“ benötige, so Bischof Glettler in einem Interview mit „Vatican News“.

Die Familie in ihrer umfassenden Gestalt und Wirklichkeit zu betrachten, auch in ihren Brüchen und Schwächen, das wäre das Anliegen des zuständigen Dikasteriums in der Vorbereitung auf das internationale Treffen gewesen. Liebe, Freude, vollkommenes Glück, aber eben auch Schmerz, Trauer, Trostbedürftigkeit, all das würden Familien an Erfahrungen mitbringen. „Geht von eurer realen Situation aus und versucht von dort aus, gemeinsam zu gehen: gemeinsam als Eheleute, gemeinsam in eurer Familie, gemeinsam mit anderen Familien, gemeinsam mit der Kirche“, so der Heilige Vater in seiner Ansprache beim Festival der Familien.

„Nichts ist ansteckender als die Begeisterung für Familien, die wir hier erleben“ berichtete Bischof Hermann Glettler von vor Ort. Als „Friedenschulen unserer Zeit“ sieht der Familienbischof die Familien, „in denen Erwachsene und Junge lernen, unterschiedliche Meinungen und Überzeugungen auszuhalten“. Außerdem stellte er fest, dass Kirche dort sein müsse, wo die Nöte der Menschen seien.

Als „sehr ermutigend und bestärkend“, v.a. auch für die pastorale Arbeit in der Heimat, so hätten die Ehepaare der österreichischen Delegation die Inhalte und Botschaften zu Ehe und Familie in unserer Zeit, empfunden. Papst Franziskus traue es den Familien zu, „die Welt zu verändern“, das sei eine geniale Botschaft, die sie alle gerne nach Hause mitnehmen würden.

Zentrales Element des zweieinhalbtägigen Pastoralkongresses waren Lebenszeugnisse von Ehepaaren und Familien aus aller Welt (folgender Link als Beispiel), die den Teilnehmern und internationalen Zuhörern gezeigt hätten: Christliche Ehe und Familie seien nicht ein fernes Ideal, sondern das Schönste, das dem Menschen passieren kann und tragfähige Fundamente, auch durch Krisen hindurch.

Parallel zu dem internationalen Kongress in Rom, der größtenteils live übertragen wurde, veranstalteten Diözesen, Pfarren und Gemeinschaften vielfältige Angebote in Österreich, die in den Regionen von Familien wahrgenommen werden konnten. So wie Papst Franziskus es angekündigt und gewünscht hatte, wurde es dadurch möglich, dieses Treffen als ein „großes gemeinsames zu empfinden, als ob alle an einem Ort wären“.

In seiner Predigt während der Abschlussmesse auf dem Petersplatz am Samstagabend bestärkte der Heilige Vater die Eltern, ihren Kindern bei der Entdeckung ihrer Berufung zu helfen: „Ihr sollt eure Kinder nicht vor jeder Art von Schwierigkeiten und Leiden bewahren, sondern versuchen, ihnen die Leidenschaft für das Leben vermitteln, in ihnen den Wunsch wecken, ihre Berufung zu finden und den großen Auftrag anzunehmen, den Gott für sie vorgesehen hat.“

Mit dem Angelusgebet, das diesmal ein besonderes gemeinsames Gebet beinhaltete, das der Heilige Vater selbst vortrug,  ist das 10. Weltfamilientreffen schließlich zu Ende gegangen. „Verkündet mit Freude die Schönheit des Familienlebens!“, mit diesen Worten entsandte Papst Franziskus die Delegierten und anwesenden Familien zurück in ihre Heimatländer.
Wir dürfen gespannt sein. (AMK)