Jungfamilientreffen 2018
KANA News • August 18, 2018
Das Jungfamilientreffen in Pöllau ging mit einer scheinbar paradoxen Botschaft von Don Paul Préaux an die Familien zu Ende: Entdeckt für Euch den Wert der Stille und der Langsamkeit! 1300 Menschen nahmen am größten katholischen Familientreffen in Österreich teil.
Mehr als 200 Familien mit über 500 Kindern, unterstützt von 260 ehrenamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, trafen sich von 17. bis 22. Juli 2018 im steirischen Pöllau zum 16. Jungfamilientreffen, einer Woche der Erholung und geistlicher Stärkung. Zu Ende ging das größte derartige Treffen Österreichs am Sonntag mit einem Impuls von Don Paul Préaux, dem Leiter der Priestergemeinschaft St. Martin, der über 120 Priester und Diakone angehören und die gegenwärtig in Évron in Frankreich rund 100 Seminaristen auf das Priestertum vorbereitet.
Don Paul rief die Ehepaare dazu auf, immer im Angesicht Gottes zu leben und damit Licht und Salz der Erde zu sein, der Welt den Geschmack der Liebe Gottes zu geben. Christliches Leben heiße, in der Gegenwart Gottes, in der Liebe zu stehen: Um den Weg der Liebe zu finden, müssen wir aber den Weg der Stille finden. Stille sei eine Form der Kommunikation. Und alle großen Dinge beginnen in der Stille. Ein Paar, das nicht miteinander in Stille sein kann, ist in der Krise. Denn aus der Stille heraus bekommen die Worte ihren Sinn und ihren Wert.
Daher müssen Ehepaare, die lange und auf Dauer lieben wollen, den Weg der Stille wiederfinden, der Besinnung. Heute gebe es nicht nur vorgekochtes Essen und vorgeschneiderte Kleidung (prêt-a-manger, prêt-a-porter), sondern auch vorgedachte Gedanken, prêt-a-penser: Man hat das Gefühl, dass die Gesellschaft uns daran hindern will, nachzudenken. Unsere Würde liegt aber darin, nachzudenken. Ohne Stille gebe es keine Selbsterkenntnis, keine Erkenntnis des anderen. In der Stille spricht Gott sein Wort.
Es gelte aber nicht nur, den Weg der Stille wiederzuentdecken, sondern auch den Wert der Langsamkeit. In der heutigen Welt, so Don Paul, gelte vor allem die Leistung. Je effizienter jemand sei, umso besser. In dieser Welt, so der französische Priester, singe ich gerne das Lied der Langsamkeit: Nehmen wir uns Zeit! Die Zeit, einander anzuschauen, zu lieben. Die Zeit für die Kinder: Wenn ein Kinder immer hört: Ich habe keine Zeit!, dann sucht es die Zeit bei anderen.
Die gut geordnete Nächstenliebe beginnt bei sich selber, sagte Don Paul: Es ist wichtig, dass man sich Zeit nimmt in der Stille, um sich in sich zu kehren. Wer mit dem Alleinsein nicht umgehen kann, kann auch mit seiner Beziehung zum Ehepartner und zu den Kindern nicht umgehen.
Für viele Familien ein Fixpunkt im Jahresablauf
Das Jungfamilientreffen findet seit 2003 im steirischen Pöllau statt, in der Regel in der dritten Juliwoche. Träger ist die Initiative Christliche Familie (ICF) unter der Leitung von Robert Schmalzbauer, die unter der Patronanz der katholischen Bischofskonferenz Österreichs steht. Die Treffen sind gekennzeichnet von dem Bemühen, den teilnehmenden Familien aus Österreich und den Nachbarländern eine Woche der Erholung und kräftigender geistlicher Impulse zu bieten. In völliger Freiheit sind die Teilnehmenden eingeladen, in Vorträgen und Workshops ihr Rüstzeug für eine gute Ehe und Familienführung zu stärken und auf vielfältige Weise ihre Gottesbeziehung zu vertiefen – als Einzelne, als Paar und als ganze Familie. Bisher haben rund 2000 Familien an den Jun
Informationen www.jungfamilien.at