Im laufenden, von Papst Franziskus ausgerufenen, „Jahr der Familie“ ermöglichte das von 9.-12. Juni 2021 live aus Rom übertragene Forum einen internationalen Dialog zur aktuellen pastoralen Umsetzung des Apostolischen Schreibens von Papst Franziskus.
Zur Teilnahme aufgerufen waren Verantwortliche in der Familienpastoral auf Ebene der Bischofskonferenzen, Verbände und internationale kirchliche Bewegungen. Die wegen der noch anhaltenden Corona-Maßnahmen erforderliche Abhaltung als Online-Veranstaltung machte eine umso regere Teilnahme möglich. So folgten diesem Aufruf in etwa 350 Delegierte, 70 Bischofskonferenzen und mehr als 30 int. Verbände und Bewegungen.
Im Fokus standen die Themen Ehevorbereitung, Ausbildung von Begleitpersonen, Erziehung von Kindern, eheliche Spiritualität, Familienmissionsarbeit und neue pastorale Wege in der persönlichen Begleitung. Als Ziel des Forums kann eine Reflexion über Gegenwart und Zukunft der Familienpastoral, mit dem Anliegen, diese zunehmend konkreter und familiennäher zu gestalten, gesehen werden.
Ein Höhepunkt war die Video-Botschaft, die Papst Franziskus an die Teilnehmer richtete. Darin betonte der Heilige Vater die Notwendigkeit, Laien und insbesondere Paare stärker in die pastorale Arbeit einzubeziehen, um das kirchliche Gefüge gemeinsam weiter auf- und auszubauen: „Alle Getauften sind ´Beauftragte der Evangelisierung´. Um den Familien und jungen Menschen, die die Familien von morgen aufbauen werden, Gottes Liebe zu bringen, brauchen wir die Hilfe der Familien selbst, ihre konkrete Lebens- und Gemeinschaftserfahrung. Wir brauchen Ehepartner an der Seite der Priester, um mit anderen Familien zu gehen, den Schwächeren zu helfen, um zu verkünden, dass Christus auch in Schwierigkeiten im Sakrament der Ehe gegenwärtig ist. Alle sollen in jeder Situation Zärtlichkeit, Geduld und Hoffnung erfahren.“
Dr. Gabriella Gambino, Staatssekretärin des Dikasteriums, führte in ihrem bemerkenswerten Referat über die Zusammenhänge der Involvierung von Ehepaaren, der familienpastoralen Arbeit in Pfarren und dem Fokus von Priestern auf die ihm anvertrauten Paare aus: „Die Kontinuität in der Begleitung von Ehen führt zu einer Kontinuität im Glauben und damit zu einer Stärkung der Pfarrgemeinden. „Walking together“ (der Titel des 1. Videos zum Jahr der Familie) – damit meinen wir auch, dass diese Wertschätzung und Stärkung der Ehepaare große Chancen für die Jugend bedeuten. Ehen zeichnen den Weg für Jugendliche vor. Glaube, Leben, Auftrag – das alles ist „gelungenes Leben“. Hier Verunsicherungen zuzulassen, bedeutet einen Schmerz für die Jugend. Sie braucht Führung und Vorbild. Hier darf die Kirche und dürfen wir alle sie nicht alleine lassen. Diesen Unterschied machen in erster Linie Ehen.“
Für Österreich nahm u.a. der Direktor des IEF, Johannes Reinprecht, teil. Auf diese intensiven 3 Tage zurückblickend, betonte er in Anlehnung an die Schlussfolgerungen zum Forum: „Die Botschaft aus Rom war klar: Familienpastoral muss grundsätzlich missionarisch sein. So können Menschen viel eher erreicht werden, wo auch immer sie gerade in ihrem Leben stehen. Die Teilnehmer verspürten einen verstärkten Auftrag, sich gezielt den der Kirche entfremdeten Familien anzunehmen.“
In seinen abschließenden Worten griff Kardinal Farrell die Bitte der Teilnehmer auf, im Geiste echter Gemeinschaft und gegenseitiger Wertschätzung, weiterhin in den Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und den Bischofskonferenzen, Bewegungen und Vereinigungen eng zusammenzuarbeiten. Der fortlaufende Austausch von Ideen und Projekten solle ermöglicht werden, da dies helfen werde, auf praktischer Ebene effektiver zusammenzuarbeiten. Dann könne das Herz der Seelsorge erreicht werden, nämlich die Familien auf der ganzen Welt.
Die Österreich-Website zum Jahr der Familie, sowie die Homepage des zuständigen Dikasteriums informieren laufend über die Vorhaben zum Jahr der Familie und der Umsetzung von Amoris Laetitia, anlässlich des 5-jährigen Jubiläums dieses bedeutenden Apostolischen Schreibens.